Ungewöhnliches Interieur der Ausstellungshalle
Das Innere dieses Ausstellungsraums hat einen doppelten Charakter. Die Farben sind monochrom und lenken nicht vom Exponat ab. Die Architekten João Gomes da Silva und Paulo David vertreten zwei sehr unterschiedliche geografische Regionen: die Insel Madeira und die Stadt Lissabon.
Es begann als Zusammenarbeit zwischen zwei Personen und führte zu zwei völlig unterschiedlichen Projekten, sowohl in Bezug auf den Charakter als auch auf den Zeitpunkt. Diese Ausstellung versucht nicht, eine gemeinsame Geschichte zu erzählen. Von einem globaleren Standpunkt aus betrachtet, soll die Ausstellung eine Reflexion über die komplexe Beziehung zwischen Landschaft und Architektur sein.
Elemente der Exposition der Ausstellung
Die Hauptidee der Ausstellung ist es, dem Besucher die Beziehung zwischen Architektur und Landschaft näher zu bringen. Es geht nicht darum, sie zu vereinfachen, sondern vielmehr darum, die Breite und Komplexität der Beziehung zu verdeutlichen. Das Thema Landschaft ist so tiefgreifend, dass es uns zwingt, über die Architektur hinaus auch andere Bereiche der Kunst zu betrachten, um es objektiv beurteilen zu können. Nur so ist es möglich, diesem Begriff einen klaren Rahmen zu geben, ihn durch die vom Menschen errichteten Strukturen und Objekte zu verändern.
Die Landschaft ist ein Ort der Spannung, oder, wenn man so will, ein Ort des Konflikts, uralt und primitiv. Auf einer bestimmten Ebene ist dieser Konflikt zwischen Vernunft und Natur und kann als eine Art Beziehung zwischen Form und Inhalt, dem Logischen und dem Empirischen oder auch zwischen Idee und Konstruktion verstanden werden. Die Natur bezieht sich auf die paradoxen und verworrenen Aspekte der Realität, die den Wunsch des Menschen nach Ordnung und seinen Wunsch, der Welt eine Form zu geben, überleben.
Das Wort Natur passt in diesem Fall nicht zu dem Begriff „natürlich“ oder „biologisch“. Es lohnt sich, sie unter den Gesichtspunkten der Geographie, des Territoriums, der Geschichte, der Kultur und vieler anderer Disziplinen zu betrachten. Dies ist die Form der Natur, die João Gomes de Silva und Paulo David nennen. In ihren Arbeiten zeigen sie, wie man die Form zum Teil des Raums machen kann, um die Welt durch die Form zu erfahren.
In ihrer Arbeit versuchen sie nicht, der natürlichen Umgebung ihre Formen aufzuzwingen, sondern eine Art Intrige zwischen menschlicher Konstruktion (rational, logisch, geometrisch) und spontaner Natur (irrational, spontan und sinnlich) zu schaffen.
Diese Ausstellung beschränkt sich nicht auf die Idee von Natur und Landschaft und fragt. Konzepte, Materialien und Besonderheiten des Standorts werden hier ebenfalls erläutert. Die von den Architekten in der Ausstellung präsentierten Objekte sind so in die Landschaft und die natürliche Umgebung integriert, dass man das Gefühl hat, sie seien schon immer da gewesen. Die Besucher fragen sich unwillkürlich: „Wie ist das möglich“??“
So ist zum Beispiel das Casa das Mudas (Museum für zeitgenössische Kunst) aus Caleta (Landkreis Madeira) nicht mehr wegzudenken, wo sowohl das Volumen als auch die einzelnen Details ein integraler Bestandteil der Küste zu sein scheinen. Und die Vorstellung, dass es die Ribeira das Naus in Lissabon nicht schon immer gegeben hat, ist ebenso schwierig.
Auf dieser Grundlage erscheint uns die Architektur als eine Art Wiedergeburt – die Offenbarung des bereits Vorhandenen in einer neuen, vom Menschen geschaffenen Form. Es geht hier nicht um antike Denkmäler oder zeitgenössische technische Erfindungen, sondern um die Idee der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Ort auf einer höheren Ebene.
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von der Idee der Zugehörigkeit: Architektur, die nicht auf dem Wunsch nach formaler oder technischer Erfindung beruht, sondern auf dem Gefühl der Zugehörigkeit, d.h. auf einer ersten Frage nach dem, was an einen Ort gehört.
Architektur kann nie völlig frei sein“, schreibt Álvaro Siza Vieira, „denn es gibt immer etwas, das dich, selbst wenn du mitten in der Sahara unterwegs bist, alles vergessen lässt und deine Aufmerksamkeit auf andere Dinge lenkt. Turban eines Nomaden, Goldmünze oder in eine Höhlenwand geritztes Bild.
Obwohl die Frage der Zugehörigkeit eines Objekts oder eines Gebäudes zu einem sanierten Ort nicht zum ersten Mal aufgeworfen wurde, ist sie in letzter Zeit stärker in die Diskussion geraten. Die Idee einer kritischen Annäherung an die Idee eines Heimatortes, an die Notwendigkeit seiner Existenz kommt in den Werken dieser beiden Architekten gut zum Ausdruck; sie verbindet einen geografischen Ort mit seiner Geschichte und Kultur. Alle diese Überlegungen spiegeln sich in technischen Zeichnungen, architektonischen Skizzen und Modellen, Fotos, Skizzen und Notizen wider.
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Wie beeinflusst die Beziehung zwischen Landschaft und Architektur das Innere der Ausstellungshalle, und wie spiegelt sich diese Zusammenarbeit in der Arbeit der Architekten wider?