Die ungewöhnliche Anlage wurde ohne Klebstoffe und Befestigungsmittel montiert
Ungewöhnliche Installation überrascht Besucher der Biennale von Venedig. Ein Forscherteam unter der Leitung der ETH Zürich baute ein ungewöhnliches Vordach aus fast 400 Kalksteinplatten ohne Klebstoff oder andere verbindende Substanzen. Mit dieser Installation wollten sie einen neuen „Meilenstein der Steintechnik“ setzen.
Das Forschungsteam der ETH Zürich arbeitete mit dem Ingenieurbüro Ochsendorf DeJong zusammen & Block und einem Mauerwerksspezialisten von The Escobedo Group, um ihr Objekt namens Armadillo Vault zu schaffen, das im Mittelpunkt der Ausstellung Beyond Bending der Biennale von Venedig stand.
Der Bogen ist 16 Meter lang
Die gewölbte Kuppel hat eine Spannweite von bis zu 16 Metern, wobei die Struktur nur durch Druck zusammengehalten wird. Es wird ohne Klebstoff und ohne Befestigungsmittel hergestellt. Das Projekt wurde mit RhinoVAULT entwickelt, einem digitalen Design-Plugin mit mehr als 16.000 Nutzern.
Der Kalkstein im Inneren ist unbehandelt, was die Illusion einer Höhle erzeugt
Die Installation sollte der Öffentlichkeit zeigen, wie mit dem richtigen Ansatz architektonische Elemente allein durch die Kraft der Kompression gebaut werden können, nicht nur mit Stahl, sondern auch mit anderen Materialien. Das Team wählte Kalkstein als eines der anspruchsvollsten Materialien für die Arbeit.
Die Forscher wollten beweisen, dass es mit den richtigen Berechnungen möglich ist, auch mit einer begrenzten Auswahl an Materialien zu arbeiten.
Die riesige Struktur wird nur durch Kompression zusammengehalten
Um die Bauzeit zu verkürzen, wurde jeder Kalkstein nur auf der Oberseite und den Seiten bearbeitet, so dass auf der Unterseite eine raue, poröse Struktur zurückblieb. So sieht die Installation oben wie eine echte Rüstung aus und unten wie eine Höhle.
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Die Installation soll ein neues Wort in der Architektur sprechen
Vor dem Aufbau der Installation in der Ausstellung hat das Team hart geübt und die Installation mehrmals aufgebaut, wobei jedes Mal alle Unvollkommenheiten und Ungenauigkeiten berücksichtigt wurden. Und genau das hat es möglich gemacht, sie bis zur Perfektion zu entwickeln. Nach Beendigung der Ausstellung wird die Installation an einen neuen Ort gebracht. Das ist gar nicht so schwer, denn die Kuppel ist ein großes 3D-Puzzle.
Die großzügig bemessene Struktur lässt sich leicht demontieren und wieder zusammensetzen
Die Installation nahm auch an der Ausstellung „Reportage von der Front“ teil, die vom chilenischen Architekten Alejandro Aravena kuratiert wurde. Ziel der Veranstaltung ist es, die wichtigsten und sensibelsten Themen in der Architektur und im Bauwesen anzusprechen und zu beleuchten.
Die ETH Zürich hat eine Vielzahl ähnlicher Projekte in ihrem Portfolio, die bekanntesten sind ein Turm aus Faden und Kies und eine Konstruktion mit unbemannten Flugzeugen.
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Was genau bedeutet „ungewöhnliche Installation ohne Einbauten“ in Bezug auf die Architektur? Ist damit gemeint, dass es keine festen Strukturen oder Bauwerke gibt, sondern etwas Künstlerisches oder Interaktives, das als temporäre Installation dient?